„Engagierter Ruhestand“ im KönzgenHaus

22.02.2021 | Seit Anfang Februar freuen wir uns über ein neues Gesicht im KönzgenHaus: Gabi Güthling unterstützt als neuer Bufdi ab sofort an der Rezeption und im Belegungsmanagement.

Gabi Güthling vor dem KönzgenHaus

 Anders als die meisten Freiwilligen, die bisher im KönzgenHaus ihren Dienst verrichtet haben, steht sie aber nicht am Anfang ihres Berufslebens; ihr soziales Engagement ist Teil ihres vorzeitigen Ruhestands.

„Engagierter Ruhestand im BFD Ü27“ – so nennt sich das Programm, an dem die 58jährige Halternerin teilnimmt. Es beruht auf einem Gesetz, das die Bedingungen des vorzeitigen Ruhestands für Beamte über 55 Jahren aus den sogenannten „Postnachfolgeunternehmen“ regelt. Gabi Güthling bezeichnet es für sich als „Vorruhestand mit sozialem Engagement“. Die Vorgabe: Innerhalb von drei Jahren nachdem letzten Arbeitstag im Hauptberuf müssen entweder 1.000 ehrenamtliche Stunden insozialen Einrichtungen absolviert und nachgewiesen werden – oder eben ein Jahr Bundesfreiwilligendienst.

Gabi Güthling hatte ihre Ausbildung 1981 bei der Deutschen Bundespost begonnen – imPost- und Fernmeldeamt in Recklinghausen. Danach war sie zur Postbank nach Essen gewechselt, wo sie bis zu den Erziehungszeiten ihrer Kinder gearbeitet hat. Seit 1994 istsie täglich zur Postbank (heute Deutsche Bank) nach Dortmund gependelt und hat hier bis vergangenen Dezember in der Personalabteilung gearbeitet.

Seit dem 15.12.2020 istsie nun offiziell im Vorruhestand - und seit dem 1. Februar 2021 Freiwillige im KönzgenHaus. Begleitet wird der Bundesfreiwilligendienst von Beginn an und darüber hinaus vom FSD im Bistum Münster; dieser hatte sie auch bereits bei der Organisation unterstützt.

Für das KönzgenHaus als Einsatzort hat sich die Halternerin nicht ohne Grund entschieden: „Ich kenne und schätze das Haus schon sehr lange; wir waren früher öfter mit dem Familienkreis der St. Petrus Canisius-Gemeinde in Recklinghausen an den Familien-Wochenenden hier. Eine Freundin hatte mich auf die Idee gebracht, hier einfach einmal anzufragen, ob ich mich hier im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes Ü27 engagieren kann. Die Idee kam gut an und jetzt freue ich mich sehr, hier noch einmal ganz neue berufliche Erfahrungen machen zu dürfen.“, erzählt Gabi Güthling in unserem Telefon-Interview.

Das kann Annette Seier, stellvertretende Geschäftsführerin des KönzgenHauses, nur bekräftigen: „Sowohl für die Freiwilligen als auch für Einrichtungen wie unsere ist diese Möglichkeit eine absolute Win-Win-Situation; die Freiwilligen profitieren vom früheren Ruhestand und der Möglichkeit, sich noch einmal ganz neu auszuprobieren. Wir bekommen im Gegenzug tatkräftige Unterstützung. Der Freiwilligendienst ist immer einetolle Sache! Anders als bei den BUFDIs und FSJlern, die bei uns den Übergang von der Schule ins Berufsleben erleben, kommen durch dieses Programm nun Freiwillige zu uns, die schon sehr genau wissen, wo ihre Stärken liegen und die mit dem Berufsleben an sich bereits bestens vertraut sind; sie wissen also eher, was sie erwartet und bringen bereits viel Erfahrung und Kompetenz mit. Der Fokus liegt deshalb hier nicht mehr so stark auf der Orientierung, aber dafür umso deutlicher beim sozialen Engagement.“ Umso mehr freut man sich im KönzgenHaus, dass im September noch eine weitere Freiwillige nach der aktiven beruflichen Karriere hier ihren Dienst antritt.

Gabi Güthling findet es toll, dass ihre neuen Aufgaben im KönzgenHaus immer noch etwas mit Verwaltung zu tun haben; auf diesem Gebiet kennt sie sich aus, auch wenn das Umfeld und die Aufgaben natürlich ganz andere sind als vorher. „Ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung und vor allem auf die neuen Menschen, die ich jetzt kennen lerne; sowohl die Kolleg*innen hier im Haus, als auch die vielen verschiedenen Gäste des KönzgenHauses.

"Das gestaltet sich jetzt zum Start natürlich dank Corona etwas anders als erwartet, aber ich bin ja nun ein ganzes Jahr hier.“ Um schon komplett in Rente zu gehen, fühle sie sich eindeutig noch zu jung, lacht die 58jährige. Der Vorruhestand ermögliche es ihr nun, gut abgesichert nochmal etwas ganz Neues anzufangen und ihren Horizont zu erweitern. Darüber hinaus könne sie sich gut vorstellen, dass der Bundesfreiwilligendienst im KönzgenHaus für sie erst der Startschuss in weiteres ehrenamtliches Engagement ist.